Spielberichte CL 2010-2011


23.04.2013
CL Halbfinale Hinspiel
FC Bayern München vs FC Barcelona 4:0 (1:0)


Viva FC Bayern und der FC Bayernfanclub“ Hotzenwald Hänner“
waren dabei!

 Dieser Dienstagabend des 23. April 2013 bleibt nicht nur für die FC Bayern-Anhänger unvergessen sondern wohl für ganz Fußball-Deutschland, die über das sehenswerte 4:0 gegen die bis dato weltbeste Fußballelf aus Barcelona noch jahrelang zurückblickend schwärmen werden. Besonders diejenigen, die Live unter den Neunundsechzigtausend Fussballfans in der Münchner Allianz Arena sitzend, mit fiebern durften. Das große Karten-Glück, wie es Mario Mutter, „Bus-Reiseleiter“ des SC Bayernfanclubs Hotzenwald-Hänner auf den Punkt brachte, hatten wir heute!   Mutter ist so etwas wie die rechte Hand vom  Hännemer Thomas Lauber, der den 50 Mitglieder starken Fanclub 1994 gründete. Er war es auch, der  den  Fanclub mit seinem sechs Meter langen und 1,20 Meter hohen knallroten Banner sowie Aufdruck „Hotzenwald Hänner“   weltweit bei Bayernspiele im Fernsehen stets gut sichtbar und vor Ort bekannt machte. Lauber erlebte an diesem Abend zudem sein 102. Bayern - live- Spiel in Folge inklusive das Endspieldrama gegen Chelsea 2012!  

Die 2500 Bayernfanclubs Deutschland waren an diesem Abend im Münchner Hexenkessel und natürlich auch der mit den Hotzenwäldern  seit zehn Jahren befreundete FC Bayernfanclub aus Zürich. Sie stiegen in Zürich zur bereits heiß diskutierenden deutschen Fangemeinschaft zu. Da wurde über den Guardiola – Wunschtransfer „Götze“ gejubelt aber auch der Zeitpunkt der Bekanntgabe durch „Bild“ scharf kritisiert. Bis auf zwei Unentschieden wurde auf Sieg getippt. Dabei zeigte das Säckinger Fanmitglied, Dennis Röhl, fast hellseherische Fähigkeiten! Sein Tipp: „Wir gewinnen 3:0“! Auch Uli Hoeness war am Rande der Hinfahrt Diskussionsthema. Grundtenor: Privatsache! (naja?!). Sheila Nusskern aus Zürich eingefleischter Bayernfan meinte zu Hoeness nur: Abwarten ist angesagt, schließlich hat der Uli bei uns kein Schwarzgeldkonto gehabt! Und im Übrigen „jetzt muß die Null stehen“, meinte sie beim Betreten des Bayrischen Fußball-Olymp! Sie stand und umarmend Freudetaumelnd, Schals- und Transparente schwenkend  verließen alle gegen 23:00 Uhr die Stätte, wo sich mit Bayern München vielleicht  das jetzt weltbeste Fußballteam präsentierte. Die Zeichen jedenfalls stehen gut, wenngleich bei den Hotzenwäldern neben der großen Freude auch etwas Wut auf das Nichtaufhängen können der fast heiligen Fanflagge vorhanden war. Diese wurde ihnen nämlich beim Münchner Heimspiel am 13. April gegen die Nürnberger  gestohlen! (Fast) Egal ohne Fahne fahren wir nach Berlin und London, zeigten sich dann doch alle im Bus singend, optimistisch! Schließlich sei der „heutige Sieg“ die beste Antwort auf diese fiese Unsportlichkeit gewesen, so ein glücklicher Thomas Lauber und Mario Mutter, die Protagonisten des Fanclubs am Ende des Tages mehr als zufrieden.

Michael Röber 



Achtelfinale Hinspiel
Inter Mailand vs FC Bayern München 0:1 (0:0) SanSiro Stadion 79.000 Zuschauer

Die KO-Runde im Europapokal brachte uns mal wieder zurück an einen Ort, an dem der FCB einen seiner größten Triumphe feiern konnte. Wir alle denken gerne an diesen besonderen Abend im Mai 2001 zurück und alleine deshalb ist jedes Spiel im Giuseppe-Meazza eine ganz besondere Angelegenheit. Auch dieses Mal sollte der Mailänder Fußballtempel unseren Rot-Weißen wieder Glück bringen.Der Gästeblock im Oberrang der Mailänder Südkurve war zum erneuten Aufeinandertreffen der beiden Vorjahresfinalisten natürlich ausverkauft. Erfreulich, dass die Gästefans diesmal nur 18€ für eine Achtelfinalkarte bezahlen mussten. Ein vertretbarer Preis. Der Blick durchs weite Rund offenbarte trotzdem einige Lücken, so dass am Ende wohl nur rund 75% der Plätze auch besetzt waren. Zum Einlaufen der Mannschaften brannte es an mehreren Stellen im Block, schöner Begleitrahmen für ein Flutlichtspiel, und wo das herkam, war noch mehr. Auf der Gegenseite gab es eine sehr schöne Choreo zu sehen, bei der es lediglich im Unterrang kleinere Probleme gab, dafür war das schwere Motiv im Mittelrang aber sehr gut erkennbar. Da machten sich die über 40 Jahre Erfahrung der Curva Nord bemerkbar. Unsere Mannschaft setzte heute alles daran, sich für die Finalniederlage zu revanchieren. Zwar verliefen die ersten zwanzig Minuten noch verhalten und einer guten Parade von Thomas Kraft gegen Cambiasso war es zu verdanken, dass Inter nicht in Führung ging, aber ab dann schalteten unsere Jungs einen Gang hoch. Ribery scheiterte mit Pech am Gebälk, Gomez dann aus bester Position am eigenen Unvermögen. Auf der Gegenseite hielt kurz darauf Kraft nochmals stark gegen Eto'o. Torlos ging es zum Pausentee. Die Stimmung im Gästeblock variierte stark. Teilweise stiegen 4000 Bayernfans in die Gesänge ein, wenige Minuten später hatte man dann aber das Gefühl, nur noch mit 300 Leuten vor sich hin zu singen. Halbzeit eins also eher durchwachsen, wobei gerade in Druckphasen unserer Mannschaft das Stimmungsbarometer stark nach oben ausschlug. Erschwert wurde die Koordinierung der Stimmung – wie in Italien ob der neuen Gesetze leider üblich - durch das Verbot einer Trommel. Wir schafften es zwar, mit einigen improvisierten Fahnen und Doppelhaltern etwas Farbe in den Gästeblock zu bringen, ein sperriger Gegenstand wie eine Trommel lässt sich aber leider nicht so leicht an den Ordnern vorbei schmuggeln. Die zweite Halbzeit stand auf den Rängen vor allem unter dem Motto „Es raucht und brennt und donnert – FC Bayern Europapokal“ Auch wenn schon bei den letzten internationalen Auftritten stets ein wenig gezündelt wurde, erreichte die Pyromanie im San Siro eine neue Qualität. Mehrere Bengalos wurden einfach in der Hand gezündet und wann immer man sich umdrehte blinkte oder qualmte es irgendwo im Block. Großartig und eine ziemlich deutliche Stellungnahme der aktiven Fans pro Pyrotechnik. Eine Legalisierung ist überfällig, das zeigt die vermehrte Verwendung quer durch alle deutschen Ligen. Gift für die Bemühungen um eine erneute Duldung von Pyro in deutschen Stadien waren allerdings die beiden Leuchtkugeln, die in den Blöcken unter uns landeten. Denke mal niemand hätte Lust von 'nem brennenden Gegenstand im Nacken getroffen zu werden, also lasst den Scheiß einfach. Das Gleiche gilt für das Werfen von Böllern in einem vollen Block. Pyro ist kein Spielzeug und deshalb sollte man nur Feuerwerk abbrennen, das man auch kontrollieren kann, bzw. es sollte eben keine Pyro durch Block und Stadion fliegen. Auch in der Heimkurve brannte es durchgehend, wobei sich vor allem eine Stelle im Bereich der Boys San hervortat, wo es in Halbzeit zwei wohl effektiv über zwanzig Minuten brannte. Man muss sich allerdings schon fragen, welchen Sinn der Pyroeinsatz hat, wenn man gleichzeitig jede gesangliche Emotionalität vermissen lässt. Es hatte wohl beinahe niemand Interesse daran die Mannschaft akkustisch zu unterstützen. Ganz schwache Vorstellung, man konnte die Nordkurve bei uns so gut wie nicht vernehmen und die mangelnde Bewegung im Block ließ auch nicht darauf schließen, dass sonderlich viel unternommen wurde, um die Mannschaft anzutreiben. Dabei hätten die Interisti ein wenig mehr Unterstützung gut gebrauchen können. Abgesehen von einer weiteren Eto'o Chance, der wiederum im überragenden Thomas Kraft seinen Meister fand, spielten nur noch wir. Leider erwies sich die Interabwehr als weitgehend sattelfest. Kurz vor Schluss konnte sich Inter nochmals befreien und ohne eine Bombenreaktion wären wir uns wohl wenige Minuten später nicht so überschwänglich in den Armen gelegen. Mario Gomez konnte in letzter Minute eine missglückte Parade von Cesar nutzen und versetzte damit den Gästeblock in einen kollektiven Freudentaumel. Siegtreffer in letzter Minute. Mit das Beste was der Fußball einem bieten kann. Dass es nach dem Tor wieder brante ist heute schon beinahe nicht mehr der Erwähnung wert. Bei so guter Laune bekommt heute auch mal einer der wenig beachteten Protagonisten auf dem Rasen ein Lob von uns. Der Schiedsrichter findet in unseren Spielberichten seltenst positiv Erwähnung. Deshalb heute ganz explizit ein Lob an den Unparteiischen. Er ließ viel laufen, tat der Begegnung damit sicher gut und trug so zu unserem Fußballvergnügen bei. Nach Spielende hielt man uns mit einer viel zu langen Blocksperre hin, der für Busse obligatorische Abfahrtsstau verzögerte die Abreise zusätzlich, so dass in dieser Nacht viele ihr Bett gar nicht zu Gesicht bekamen, sondern sich direkt auf den Weg in die Arbeit machten. Man kann es sich nicht immer aussuchen. 

5.Spieltag
AS Roma vs FC Bayern München 3:2

Ein tolles Los, mehrfacher Ärger mit den „Sicherheitskräften“, ein seltsames Spiel mit mehr Schatten als Licht und eine Auswärtskurve, die den Spielverlauf nochmal potenziert abbildet. Was war los im Stadio Olimpico?
Zwei Schickeria-Busbesatzungen, mehrere Flieger, Auto- und Zugfahrer vertrieben sich tagsüber die Zeit mit Sightseeing und den kulinarischen Genüssen der italienischen Küche, bevor wir uns mit ca. 150 Leuten gegen 17 Uhr an der Spanischen Treppe zum obligatorischen Gruppenfoto trafen. Da man wenig Lust verspürte, sich mit einer so großen Gruppe den Unwägbarkeiten des römischen öffentlichen Nahverkehrs auszusetzen, wählte man den eingerichteten Bus-Shuttleservice als Transportmittel zum Stadion. Am Einlass bekam der ansonsten wunderbare Tag seine ersten dunklen Flecken. Nach dem vorherigen Verbot von Megafon, Fahnenstangen, Trommeln etc. war man nicht überrascht, dass wir unser Tifomaterial am Eingang abgeben mussten. Deutlich ärgerlicher war, dass szenekundige Beamte (SKB) hinter den Einlasskontrollen standen und immer wieder auf Leute deuteten, die von ihren italienischen Kollegen dann umso gründlicher untersucht wurden. Dabei fanden die Carabinieri auch drei Spruchbandteile, die aufgrund der restriktiven Gesetze in Italien geschmuggelt werden mussten. Für die drei ertappten Bayernfans bedeutete dies, das Spiel im Stadionknast zu verbringen und eine Verwaltungsstrafe von jeweils 172 Euro.
Doch damit nicht genug der Ärgernisse: Vollkommen am Rad drehten kurz darauf noch einige der italienischen Ordnungskräfte in zivil, die ohne Grund Mitglieder von uns in einer dunklen Ecke des Stadioneingangs attackierten. Da dies unter den Augen des Ordungsdienstes des FC Bayern stattfand, endete der kurze Meinungsaustausch jedoch relativ schnell. Dass Deeskalation in Italien noch nie ein großes Thema war, dürfte dem geneigten Betrachter des Appenin ja kein großes Geheimnis sein, aber mit so einer Aktion hatte wohl niemand gerechnet. Trotz ihrer Bemühungen schafften es die Sicherheitskräfte aber nicht, unser Recht auf freie Meinungsäußerung komplett zu unterdrücken. Noch vor Spielbeginn gedachten wir per Spruchband nochmals dem ermordeten Lazio Fan Gabriele Sandri. „Wer vergisst, der ist Komplize!“ Kurz vor Anpfiff entledigte sich dann unser Teil des Blocks seiner Pulllover und Jacken. Zum Vorschein kamen weiße Shirts mit dem Aufdruck „NO alla tessera del tifoso“. Auch diese Shirts waren den Cops am Eingang übrigens ein Dorn im Auge gewesen, so dass sie vereinzelt konfisziert wurden. Die Hintergründe zur Aktion wurden ja bereits im Rahmen des Heimspiels gegen die Roma erläutert.
Nach soviel eher Negativem nun zum eigentlichen Grund unserer Anwesenheit in Rom: der gesanglichen Unterstützung unserer Farben. Die klappte auch ohne Hilfsmittel wie Trommel und Megafon erstaunlich gut, wobei die beiden Tore natürlich auch genau zum richtigen Zeitpunkt fielen. Die letzten 15 Minuten in der ersten Halbzeit war dann dafür auch wirklich à la bonheur, inklusive Hinsetzen/Aufspringen beim „Ein Schuß, ein Tor, ...“. Positiv weiterhin, dass es wie schon in Basel und Cluj nach beiden Toren etwas Feuerwerk zu bestaunen gab. Der gute Auftritt wurde dann auch von Zuschauern auf den neutralen Plätzen bestätigt, war also nicht nur ein subjektiver Eindruck. Wäre das in Halbzeit zwei so weitergegangen, hättet ihr in diesem Bericht wohl kein negatives Wort zur Stimmung gehört. Aber so muss sich gerade der Ultrahaufen fragen, wieso man es in Halbzeit zwei kaum geschafft hat, ein Lied länger als eine Minute zu singen oder wieso man als freakigster Teil der Kurve oft nur stumm rumgestanden ist? Wie schon gegen Leverkusen kann der Verweis aufs Spiel eher nicht als Antwort dienen. Ist es ohnehin schon unverständlich, wieso man nicht gleichzeitig Fußball schauen und singen können sollte, war die sportliche Bedeutung dieses Spiels äußerst gering. Da stockt einem nicht bei jedem weiten Ball der Atem. Zur Halbzeit standen wir außerdem als Gruppensieger quasi fest. An fünf Tore der Roma glaubte ja wohl niemand ernsthaft.
Klar war die Mannschaftsleistung in Halbzeit zwei, abgesehen vom über 90 Minuten starken Thomas Kraft, richtig enttäuschend und mit dieser Abwehr wird man über kurz oder lang sowohl in der Bundesliga als auch international richtig Probleme bekommen, aber deswegen darf man doch zumindest die Fankurve noch angemessen repräsentieren und damit auch der Elf auf dem Rasen nochmal etwas notwendigen Rückenwind mitgeben. Halbzeit zwei war auf jeden Fall gänzlich grauenhaft, auf den Rängen wie auf dem Rasen. Der Vollständigkeit halber sei noch auf unsere weiteren Spruchbänder verwiesen: Ein eher spaßig gemeintes „- Tessera; + Schede“ sowie ein improvisiertes „Bevorzugt das Sein! - [minus] Tessera“. Eigentlich wollten wir hier ein „Bevorzugt das Sein! Scheißt auf die Fankarten!“ zeigen, was sich im Italienischen reimt. Leider kam der zweite Teil nicht durch die Kontrollen.
Nicht gezeigt werden konnten „Die Passion des italienischen Calcio war Vorbild in Europa! Politiker und Heuchler haben sie zerstört! Schande!“ sowie „Wenn niemand mehr im Stadion ist, habt ihr 100% Sicherheit! Gewalt bekämpft, in dem man den Fußball zerstört hat – BRAVO!“ Auch hier waren zuviele Teile den Bullen in die Hände gefallen.
Auf der Gegenseite war die Stimmung mit dem Siegtreffer durch Totti und dem anschließenden Schlusspfiff natürlich auf dem Höhepunkt. Über das ganze Spiel betrachtet kann man sagen, die Curva Sud ist ob der staatlichen Repressionen der vergangenen Jahre wohl nur noch ein Schatten früherer Tage, gemessen an Bundesligastandards wird man aber immer noch von einem sehr guten Auftritt sprechen können. Die Schalparade zur epischen Vereinshymne, unterlegt mit buntem Rauch, Bengalos und Rauch nach den Toren und trotz schlechter Akustik im Stadion immer wieder gut vernehmbare Gesänge, das alles hatte schon immer noch was. Im Übrigen zeigte die Curva Sud der Römer ein Spruchband als Dankeschön für unsere Aktion zur Tessera beim Heimspiel, „Thank you for your Respect. Freedom for Ultras“, und zeigte sich auch ansonsten als freundliche und respektvolle Gastgeber. An dieser Stelle sind vielleicht auch noch ein paar kleinere Hintergrundinfos zu den Tifosi des AS Rom ganz interessant. Vor kurzem haben sich fast alle organisierten Gruppen dazu entschlossen, ihre ursprünglichen Standorte aufzugeben um im Kern der Kurve einen großen sangeswilligen Haufen zu bilden und so trotz der andauernden Repressionen den Verfall der Stimmung zu stoppen.
Viele wird es sicher auch interessieren, um wen es sich bei den paar Roma-Ultras links von uns gehandelt hat, die vor allem durch Pöbeleien auf sich aufmerksam machten. Diese Gruppe von Leuten hat sich vor einigen Jahren von der Südkurve abgespalten, da sie dieser bzw. den zu dieser Zeit tonangebenden Gruppen und Personenkreisen vorwarf zu korrupt (Abkehr von der alten Ultras-Mentalität, dubiose Verbindungen zu Seilschaften im Verein und bei den Sicherheitsorganen, rechtsradikale Politik wichtiger als Ultras-Werte, politische Verbindungen zunehmend mit der Hierarchie der Kurve verknüpft, darüber teilw. formelle und informelle Annäherung an die Lazio-Fans, Geschäftemacherei in und außerhalb des Stadions, etc.) geworden zu sein. Sie sind weniger stark organisiert und auch stärker auf Ärger aus. Mancher sagt, dass dies damals sehr wohl berechtigt gewesen sei - heute allerdings nicht mehr, da in der Curva Sud ein gewisser Selbstreinigungsprozess stattgefunden hat. Die Leute in der Curva Nord versuchen allerdings seitdem sich von der Curva Sud abzugrenzen wo es eben geht. Teilweise hat sich das, wie angedeutet, auch von den ursprünglichen Gründen entfernt und verselbständigt. Dazu gehört dann evtl. auch mal das Verhalten gegenüber den Gästen wenn man mitbekommt, dass zwischen diesen und der Curva Sud (sei es jetzt aufgrund der (gast)freundlichen Herangehensweise mancher unpolitischer Gruppen wegen der Tessera del Tifoso oder wegen des freundschaftlichen Kontaktes von diesen nach San Benedetto) Respekt und demzufolge auch während des Spiels respektvolle Zurückhaltung herrscht und man sich beiderseits ganz auf das eigene Team konzentriert. Dass die Reaktion der paar Leute in der Curva Nord daraufhin die richtige war und von besonders viel Stil zeugt, darf allerdings angezweifelt werden. Wer‘s braucht. Generell ist es aber wohl für Fans aus Deutschland etwas ungewöhnlich, dass die gleichen Leute, die gerade noch ein Spruchband von uns zum Mordfall Sandri beklatschten, im späteren Verlauf gegen den Gegner pöbeln. In Italien nichts Erwähnenswertes - sondern etwas Selbstverständliches. Es gibt Dinge, die über jeder Rivalität stehen, dafür wird dem Gegner dann auch entsprechend Respekt gezollt. Freunde ist man deshalb aber noch lange nicht. Was das wiederum angeht, wäre es sicher begrüßenswert, wenn diese generelle Einstellung auch in Deutschland stärker Einzug halten würde.
Während die Römer dann nach Spielende direkt nach Hause durften, musste sich der ohnehin schon genervte Bayernfan während der einstündigen Blocksperre noch die Beine in den Bauch stehen. Dafür gab‘s dann als es endlich nach draußen ging auch nochmal ein paar Schlagstöcke an den Kopf für umsonst. Grund: unbekannt, man mag ihn aber doch ein bisschen in der Raufwut der eingesetzten Ordnungskräfte vermuten. Als dann auch die letzten Bayernfans aus der Sonderbehandlung der Polizei entlassen waren, ging es per Shuttlebus zurück zur Villa Borghese, wo unsere Busse geparkt hatten.
Andere über uns:
Auf der mehr als empfehlenswerten Homepage www.asromaultras.org (jede Menge Infos zu Verein, Stadt, Geschichte, Kurve und ihrer Gruppen) wird wie nach jedem Spiel der Roma neben Bildern und Videos auch auf die Anfeuerung der beiden Kurven eingegangen. Wir haben das Ganze für Euch übersetzt:
Tifo Roma:
Das Stadion war nicht wirklich voll, nur wenig mehr als 40.000 präsent, aber in Zeiten von mageren Zuschauerzahlen sollte man das Positive sehen. Die Vereinigung der organisierten Gruppen im zentralen unteren Teil der Südkurve scheint zu funktionieren. Bis auf einige müde Momente gelang es dem zentralen Kern, diejenigen zu gruppieren die anfeuern wollen. Im Gegensatz dazu schienen sich die Leute in den oberen Bereichen der Kurve lieber in Schweigen zu hüllen, von ein paar wenigen Gelegenheiten abgesehen. Ansonsten gilt, dass diese Initiative von null beginnen will - und von null beginnt man mit einem harten Kern als Basis. Der untere Teil der Nordkurve zankte lieber mit den Bayern rum... ganz schön viel aufgetragen nur um eine Reaktion zu provozieren. Schön anzusehen war das kontinuierliche Schwingen der Fahnen in der Süd, mit diversen Bengalos und Rauchtöpfen.
Tifo Gäste:
Ca. 3000 Bayern im Gästeblock, zusätzlich ca. 100 auf der Tribuna Monte Mario. Sie hatten zentral einen Ultras-Kern, welcher diverse Initiativen gegen die Tessera del Tifoso bot und erinnerten auch an Gabriele Sandri. Sie feuerten immer an und, muss ich sagen, auf eine ‚politisch korrekte‘ Weise, da ich nie gesehen habe, dass sie die Tifoseria der Roma beschimpft hätten. Auch wenn es nach dem 3:2 ein wenig Bewegung von ein paar ‚Radikaleren‘ gab. Viele Spruchbänder, Rauchtöpfe und Anfeuerung mit substanzieller Konstanz. Wertung: 7.5

4.Spieltag
CFR Cluj – FC Bayern 0:4

Nachdem wir 2008 schon der rumänischen Hauptstadt Bukarest die Aufwartung gemacht hatten, sollten wir diese Saison die Gelegenheit bekommen, unseren Farben nach Transylvanien zu folgen. Voller Vorfreude machten sich also zwei Schickeria Busse auf den Weg in die Heimat von Graf  Dracula. Für die notwendige Erheiterung sorgten erstmal unsere Busfahrer, die mit einer Fahrtdauer von ca. 12 Stunden rechneten. Da hatte wohl
jemand seine Rechnung ohne die rumänischen Straßen gemacht, was sich auch kurz vor dem Grenzübergang bei Arad nochmal bestätigen sollte: Da äußerte ein Fahrer nämlich die Hoffnung, dass die Straßen in Rumänien wieder besser werden als auf dem Teilstück zwischen Budapest und der Grenze. Aber sicher doch, werden die Straßen dort ob der Pferdefuhrwerke ja auch viel weniger belastet. Bevor er sich dann selbst von den rumänischen Straßenverhältnissen überzeugen durfte, war an der Grenze erstmal Aufregung angesagt. Die Persos zweier Mitreisender waren abgelaufen. Ein bisschen hin, ein bisschen her und am Ende zeigten sich die Grenzer einsichtig und ließen die beiden dann eben auch ohne gültiges Ausweisdokument passieren. Trotz dieser kleinen Episode und der weiterhin
nicht-mitteleuropäischen Straßen erreichten wir Cluj-Napoca nach einer durchaus annehmbaren Fahrtzeit von ca. 15 Stunden. Noch kurz eine Weghalbe geschnappt und
schon ging es gemeinsam vom offiziellen Gästeparkplatz, der recht improvisiert vor einem Vier- Sterne Hotel eingerichtet worden war, hinunter in die Stadt, wo man sich in Kleingruppen die Zeit vertrieb. Das ehemalige Klausenburg wusste dabei durchaus zu
überzeugen. In der kleinen Innenstadt wechselten sich Baustile aus verschiedenen Epochen ab, wobei gerade einige Meisterwerke der Baukunst des kommunistischen Zeitalters durch ihre grandiose Unansehnlichkeit hervorstachen. Hatte auf jeden Fall ein sehr nettes Flair. Doch nicht nur für die Augen wurde einiges geboten, auch die Gaumenfreuden sollten nicht zu kurz kommen. Wobei allerdings die lokale Spezialität „Varza a la Cluj“ je nach Ort der Verköstigung mit „Sehr lecker“ bis „gar nicht mal so gut“ beurteilt wurde. Durchgängig positiv bewertet wurde hingegen das Preisniveau. Im Bereich der Gastronomie war der Beitritt zur Europäischen Union noch kaum spürbar. Ein gutes Mittagessen mit einem halben
Bier war problemlos schon ab 3-4 Euro zu haben. Auch in den Kneipen war man mit einem Euro oder gar weniger für eine Halbe dabei. Auffällig war hingegen, dass die Preise in den Supermärkten schon beinahe auf mitteleuropäischem Niveau lagen. Das lässt zur Frage
kommen, inwiefern sich das auf den rumänischen Otto-Normal-Verdiener auswirkt. Der Mindestlohn dort liegt im Übrigen bei etwas über 125€. Nachdem sowohl Kneipen als auch Sehenswürdigkeiten ausgiebig inspiziert waren, fanden wir am Piata Unirii wieder zusammen, um gemeinsam den kurzen Aufstieg zum Stadion zu bewältigen. Mit einer angenehm kleinen
Polizeieskorte, die sich darauf beschränkte mit zwei, drei Fahrzeugen hinter unserem Haufen herzurollen, ging es bergauf, was für den ein oder anderen in Verbindung mit Gesang schon
eine kleine Herausforderung darstellte. Am Stadioneingang ging alles recht fix. Die Kontrollen fielen sehr moderat aus, vorher angesprochene Beschränkungen zwecks Fahnenlängen interessierten niemanden so wirklich. Sehr angenehm! Lediglich das nervige Feuerzeug-Verbot wurde konsequent durchgesetzt.Wie bei internationalen Auftritten üblich wurde sich schon relativ früh vor dem Spiel gesanglich eingestimmt.Der Gästeblock war dabei weitgehend gefüllt und am Ende hatten wohl 1300 Bayernfans den Weg nach Rumänien auf sich genommen. Für ein Gruppenspiel mit geringer Bedeutung sicher zufriedenstellend. Das Spiel war trotzdem bei Weitem nicht ausverkauft, gerade auf der Gegengerade klafften recht große Löcher. Entweder waren die Eintrittspreise für die heimische Bevölkerung deutlich zu hoch, oder das Interesse am CFR wird einfach
seiner Rolle als mäzengeförderter Verein gerecht. Dass das Herz der Stadt eher für den Lokalrivalen Universitatea schlägt, fiel jetzt zwar nicht offensichtlich ins Auge, allerdings sah man immer wieder Autos mit kleinen schwarz-weißen „U“ Wimpeln am Rückspiegel und
vereinzelt wurde Leuten auch von den Locals viel Glück fürs Spiel gewünscht. Die Wünsche der „U“-Fans sollten in Erfüllung gehen. Schon nach knappen 15 Minuten konnte Mario Gomez zur Führung abstauben. Sehr schön, so lässt man erst gar keine Zweifel aufkommen, dass der FCB eben auch in Europa regiert. Auch beim nächsten erwähnenswerten Angriff stand Mario Gomez genau richtig und drückte den Ball nach Kopfballvorlage von Bastian Schweinsteiger über die Linie. Bei einer 2:0 Führung ließ sich auch die Gelbe Karte für Schweinsteiger und sein damit verbundenes Fehlen beim Match in Rom verkraften.Die Stimmung kann fast über die ganze erste Hälfte hinweg als zufriedenstellend bezeichnet
werden. Der Mix aus altbekannten Klassikern und ein paar neueren Sachen, den der Block
zum besten gab, passte sowohl von der Lautstärke als auch von der Geschwindigkeit. Nur die letzten fünf Minuten vor der Halbzeit wurde es recht ruhig. Leider flachte die Stimmung auch in der zweiten Hälfte etwas ab. Ist jetzt müßig nach Erklärungen dafür zu suchen. Sicher spielte es eine Rolle, dass mancher im Block es bei den günstigen Kneipenpreisen etwas übertrieben hatte und sich dies in Verbindung mit der Anreise nun bemerkbar machte. Um es klar zu stellen, die zweite Halbzeit war nicht grottig, es war aber schon ein Qualitätsunterschied zu den ersten 45 Minuten spürbar. Die Mannschaft traf in der zweiten Halbzeit trotzdem nochmals zweimal ins Tor des Gegners. Beim Tor zum 0:4 Endstand durch Thomas Müller hatten die Clujer Spieler die Arbeit für den heutigen Tag allerdings auch
schon eingestellt. Richtig krass, wie sie total unmotiviert dem Ball nur noch hinterherschauten. Jedoch war auch heute auf dem Feld nicht alles Gold was glänzte, gerade in der Phase nach der Halbzeit geriet die Hintermannschaft ins Schwimmen und einer wiederum guten
Leistung von Jörg Butt war es zu verdanken, dass diesmal die Null stehen blieb.Ansonsten ist noch erwähnenswert, dass es sowohl bei Spielbeginn als auch nach den Toren an verschiedenen Stellen im Gästeblock rauchte und brannte. Cool! Entgegen aller Medienhetzte und der Einschränkungen der Verbände, bleibt Pyrotechnik einfach ein wichtiges Stilmittel der Fankurven um ihre Emotion und Leidenschaft nach außen zu transportieren. Pyrotechnik ist kein Verbrechen!!! Gezündelt wurde wohl auch auf Heimseite, wobei sich der Auftritt der CFR Kurve ansonsten rein gar nicht beurteilen lässt, da wir uns auf der selben Seite wie die Heimfans befanden. Nach einer kurzen Blocksperre ging es dann direkt in die Busse und zurück gen Heimat. Nach wiederum knapp 15 Stunden erfrischender Fahrt verschlug es den ein oder anderen Wagemutigen noch direkt ins Olympiastadion zu den FC Bayern All-Stars, vereinzelt ging es sogar noch auf die Arbeit oder in die Uni. Fehltage und Urlaub sind in diesem Jahr als Bayernfan halt überaus knapp bemessen. Aber wir möchten es ja auch nicht anders haben, denn auch dieses Jahr träumen wir wiedervom Landesmeistercup...

3.Spieltag
FC Bayern - CFR Cluj 3:2

Auch im Europapokal gibt es attraktive und weniger attraktive Begegnungen: Für uns zählt ein Heimspiel gegen den CFR Cluj wohl eher zur zweiten Sorte. Dementsprechend zogen heute wohl viele Südkurvengänger den „Ich muss länger arbeiten“/“Bin krank“-Joker und
verzichteten auf den verregneten Spaziergang die Esplanade hoch. Am Stadioneingang lief heute, wie schon gegen Hannover, eigentlich wieder alles unproblematisch ab und alles kam problemlos ins Stadion. Nach dem Passieren der Drehkreuze begann allerdings eine Ordnerin sich an dem kleinen Metallbügel zu stören, mit dem ein Fahnenrucksack verschlossen war. Sie forderte uns vehement auf, ihr diesen Bügel auszuhändigen. Alle Erklärungen, dass dieser Bügel schon seit Jahren mit im Stadion sei und ihr Chef ja erst vor zwei Minuten alles kontrolliert habe, brachten nichts. Also Bügel abgegeben, um ob dieser Kleinigkeit nicht auch noch die Cops auf den Plan zu rufen. Paar Minuten gewartet und natürlich war alles in Ordnung. Trotzdem einfach ärgerlich, sich immer wieder mit solchen Kleinigkeiten herumschlagen zu müssen, wenn man doch eigentlich nur ins Stadion will,
um seine Mannschaft anzufeuern. Im Stadioninneren klafften dann zu Spielbeginn besonders
auf der Gegengerade größere Lücken, aber wie schon angesprochen wäre heute auch ein Klaustrophobiker in der Südkurve nicht in Panik verfallen. Diejenigen, die gekommen waren, machten auch nicht gerade den motiviertesten Eindruck. Folglich war auch die Stimmung heute eher zum davonlaufen. Unser Vorsänger hatte somit heute einen wirklich undankbaren
Job. Anstatt jetzt aber wie in den letzten SKBs den stimmungstechnischen Weltuntergang herbeizuschreiben, hüllen wir einfach das Tuch des Schweigens über die 90 Minuten auf den Rängen. Einfach gegen Hamburg, Bremen und Freiburg besser machen.Auf dem Feld entwickelte sich derweil ein Spiel bei dem normalerweise im Vorfeld alle Warnmelder der
UEFA hätten anspringen müssen. Wenn da die Wettmafia nicht bei allen großen und kleinen Buchmachern weltweit horrende Summen auf uns gesetzt hat, dann weiß ich auch nicht. Anders lässt sich ja kaum erklären wie die Rumänen sich die zwei Eier in der ersten Hälfte
selbst reingelegt haben. Sonst gab es das ganze Spiel über wenig Chancen: zwei Badstuber-Freistöße, wobei nur der zweite eine wirkliche Prüfung für den Goalie der Clujer darstelte; dazu noch ein Weitschuss des jungen Toni Kroos und Ende. Wir können froh sein, dass sich
die Rumänen kurz vor der Halbzeit nicht als treffsicherer erwiesen haben und Gomez beim 3:1 gut nachgesetzt hat. Die letzten paar Minuten hätte die Mannschaft dann auch noch souveräner gestalten können, aber wenigstens gewonnen.Somit bleiben also drei Punkte und die Vorfreude auf das Rückspiel im schönen Transsylvanien.

2.Spieltag
FC Basel vs FC Bayern München 1:2 (1:0) St.Jakob Stadion 38.000 Zuschauer

Willkür auf Schweizerisch
Statt einem schönen Nachmittag in Basel mit anschließendem Spiel unseres FC Bayern durften wir die ganz besondere Gastfreundschaft des Schweizer Staates erleben, die wir so nicht erwartet hatten: Ein Aspekt, der neben der sportlichen Bedeutung den Reiz an Europapokal-Auswärtsspielen für uns Fans ausmacht, ist die Tatsache, dass man mit dem FC Bayern zu diesen Anlässen verschiedenste Städte Europas besuchen kann. Wann kommt man sonst schon nach Barcelona, Lissabon, Madrid, London, Florenz, Bukarest oder St. Petersburg? Bei all diesen Namen – nur einige der Städte, die wir in letzter Zeit mit dem FC Bayern besuchen durften – dürfte jedem auffallen, dass diese Städte mehr bieten können als „nur“ 90 Minuten Spitzenfußball. Entsprechend ist es üblich, wenn nicht sogar
Pflicht, mindestens ein paar Stunden in diesen Städten vor oder nach dem Spiel zu verbringen, um was von Land und Leuten zu sehen. Nachdem wir bei der Einreise in die Schweiz per Bus eine extrem langwierige und ausführliche Grenzkontrolle über uns ergehen lassen mussten, obwohl die Schweiz mit Wirkung vom 12. Dezember 2008 dem Schengener
Abkommen beigetreten ist, erreichten wir erst gegen 15 Uhr Basel. Um zumindest noch 2 – 3 Stunden etwas von der Stadt zu haben, machten wir uns vom Busparkplatz per Tram auf den Weg in die Innenstadt. Zu diesem Zeitpunkt hielten sich dort bereits hunderte Bayernfans auf, die Plätze und Bars der Stadt bevölkerten. Wir waren keine 5 Minuten vor Ort, als es zu einer kurzen Auseinandersetzung mit einigen wenigen Baslern kam, die in Kamikaze-Manier unsere wesentlich größere Gruppe attackierten. Dies fand unter den Augen von szenekundigen Polizeibeamten aus Basel und München statt, die die Situation en detail beobachten konnten. Andere Polizeieinheiten waren auf dem belebten Platz erstaunlicherweise nicht präsent, dann aber auffallend schnell in immenser Anzahl zur Stelle.
Nun wurde uns zum zweiten Mal von Seiten der Schweizer Staatsgewalt deutlich gemacht, dass wir in Basel nicht willko m m e n sind! Da uns die Situation als geklärt und erledigt
erschien und wir uns keiner Schuld bewusst waren, verblieben wir vor Ort. Daraufhin wurden im Nachhinein unsere Gruppe und andere Bayernfans eingekesselt und aus wenigen Metern Entfernung mit Gummischrotgewehren bedroht, obwohl wir uns davor lediglich gegen
einen kleineren Übergriff in Selbstverteidigung gewehrt hatten. Diese Einschätzung der Lage, des zeitlichen Ablaufs sowie des geringen Ausmaßes des Geschehenen wurde sowohl von den anwesenden szenekundigen Beamten aus München und Basel als auch dem ebenfalls
anwesenden Münchner Fanprojekt geteilt und so auch an den Einsatzleiter der Polizeieinheit kommuniziert. Dieser sowie die Staatsanwaltschaft entschieden trotzdem, dass die gesamte(!) Gruppe Bayernfans – wir halten fest: die Angegriffenen - festzunehmen sei. Man teilte uns mit, dass es nur darum ginge unsere Personalien festzustellen und wir dann das Spiel sehen könnten. Stattdessen wurden wir in Gefangenentransportern mit Einzelkäfigen in Sammelzellen der Staatsanwaltschaft Basel gebracht, die bereits mit Logos der Vereine FC
Basel und Bayern München gekennzeichnet waren.Dort wurde uns mitgeteilt, dass wir(?) des Raufhandels und des Landfriedensbruchs beschuldigt werden, und wir mussten uns einer langwierigen, entwürdigenden, bürokratischen und total verhältnislosen Prozedur unterziehen.
Spätestens jetzt wurde jedem der über 50 Betroffenen klar, dass wir das Spiel nicht mehr sehen würden. In einer ellenlangen Prozedur wurden uns auf mehreren Stationen unsere persönlichen Gegenstände abgenommen, Fotos von uns gemacht, Befragungen durchgeführt
und die Fingerabdrücke abgenommen! Bei Durchsuchungen mussten wir uns komplett nackt(!) entkleiden.Wir wollen hierbei festhalten, dass wir uns trotz diesem an uns begangenen Unrecht durchweg kooperativ verhielten- immer getrieben von der naiven Hoffnung, dass dies doch gar nicht sein könne und wir vielleicht doch noch irgendetwas vom Spiel zu sehen bekämen. Selbst die vor Ort mit uns beschäftigten Beamten teilten verschiedenen Betroffenen immer wieder mit, dass sie die Maßnahmen und deren Ausmaß ebenfalls nicht verstehen würden und dies in Basel auch sonst wegen eines solchen „Anlasses“ nicht üblich sei.Komischerweise ging nachdem das Spiel vorbei war, alles
recht zügig und es wurde bei einigen Leuten teilweise auf bestimmte Stationen des Durchlaufs, bei anderen komplett auf eine Befragung verzichtet. Jetzt wollte man uns – nachdem man uns den Tag gehörig versaut und das beschauliche Basel vor solch „gemeingefährlichen“ Typen wie uns geschützt hatte – anscheinend nur noch los werden. Das komplette durchlaufenen Prozedere, die erfahrenen Erniedrigungen und das stundenlange
eingesperrt sein, erwiesen sich somit als reine Hinhaltetaktik. Das Ganze zog sich bis fast 1 Uhr hin, bis die letzten das Gefängnis verlassen durften. Die Befragung der angesprochenen szenekundigen Beamten habe ergeben, dass wir angegriffen worden seien und uns nur
verteidigt hätten und deswegen seien wir freizulassen. Angesichts dessen, dass wir ohne ersichtlichen Anlass und völlig unverhältnismäßig stundenlang eingesperrt und erkennungsdienstlich behandelt worden waren und das Spiel des FC Bayern verpasst hatten, für welches wir nach Basel gefahren waren, konnten wir dies nur als puren Hohn wahrnehmen! Schließlich handelte es sich hierbei ja keineswegs um eine neue Erkenntnis, sondern dies war von Beginn an bekannt und von Augenzeugen aus den Reihen der Polizei dem Einsatzleiter kommuniziert worden. Auch die Aussage, es hätte sich dabei nur um eine einmal in Gang gebrachte bürokratische Routine gemäß der „Schweizer Gesetzeslage“ gehandelt, war angesichts der oben angesprochenen spätabendlichen „Beschleunigung“ nicht mehr als blanker Hohn. Fast die Hälfte der Betroffenen wurde nicht mehr erkennungsdienstlich behandelt, da dieser so unverzichtbare Automatismus anscheinend nicht mehr nötig war, als man Dienstschluss und uns aus der Stadt haben wollte. Für uns drängt sich aufgrund der Ereignisse der Verdacht auf, dass es von Anfang an Plan war, die unliebsamen „organisierten Fangruppen“ zumindest bis Spielbeginn, wenn nicht sogar - wie dann auch geschehen - bis Spielende einzusperren! Dafür spricht ebenfalls, dass eine weitere per Bus angereiste Fangruppe von mindestens 30 Personen auf dem Weg in die Innenstadt ebenfalls abgefangen und eingesperrt wurde. Da bei dieser Gruppe nicht mal wie bei uns der Fall vorlag, dass sie sich gegen einen Angriff hatte wehren müssen, dauerte deren „Präventivhaft“ nur bis kurz vor Spielbeginn, so dass sie großzügigerweise im Laufe der ersten Halbzeit ins Stadion gehen konnten. Etwas, das uns leider verwehrt blieb. Explizit bedanken wollen wir uns noch bei den Vertretern des FC Bayern. Ein Mitarbeiter der Fanbetreuung wurde Augenzeuge des Vorfalls, versuchte ebenfalls in unserem Sinne bei Einsatzleiter und Staatsanwaltschaft zu intervenieren und sprach uns im Nachhinein das Bedauern über das Geschehene im Namen des Vereins aus.
Nachtrag Basel
Durch Äußerungen von Basler Polizei und Staatsanwaltschaft gegenüber den Medien sehen wir uns in unserem Verdacht bestätigt, dass es sich bei dem vollkommen überdimensionierten und unverhältnismäßigen Einsatz gegen Bayernfans vom vergangenen Dienstag um Maßnahmen handelte, welche dazu dienen sollten auf dem Rücken der Bayernfans ein möglichst spektakuläres und daher medienwirksames Exempel zu statuieren und zusätzlich den ausführenden Organen einen Imagegewinn zu verschaffen. Dass dazu ein an sich unspektakulärer Vorfall herhalten musste, da ein spektakulärer „leider“ nicht vorhanden
war, interessierte die verantwortlichen Handelnden anscheinend reichlich wenig. Der Plan wollte schließlich umgesetzt werden. Nur so ist es zu erklären, dass die Polizeipräsenz derart gestaltet war, dass einer handvoll Baselfans ein (vollkommen aussichtsloser) Angriff mitten
in der Fußgängerzone überhaupt attraktiv erschien – unmittelbar danach aber überreichlich Polizeikräfte zur Verfügung standen. Die bereits vorbereiteten und mit Vereinswappen sowie Spielpaarung und –datum versehenen Zellen und den urplötzlich merkwürdig beschleunigten
Verlauf der Vorgehensweise haben wir ja schon in unserer Stellungnahme angesprochen.
Leider mussten anscheinend einige Bayernfans herhalten um aufgrund vorhandener lokaler Sicherheitsprobleme das Image der Basler Sicherheitskräfte und Strafverfolgungsorgane
aufzupolieren, vor der mitgereisten Münchner Polizeidelegation (u.a. der für die Einsätze
in der Münchner Arena verantwortliche Polizeidirektor Süßbrich) möglichst tough dazustehen und ein medienwirksames Law-and-Order-Signal nach außen zu senden (u.a. nach Rom, da es beim Spiel Basel – Roma in der Saison 09/10 in Basel zu erheblichen Problemen
kam). Wir dürften also Opfer einer politisch motivierten Vorgehensweise von Staatsanwaltschaft und Polizei geworden sein.Beispielhaft hierfür seien einige Aussagen des Mediensprechers der Basler Polizei Klaus Mannhart gegenüber der Basellandschaftlichen Zeitung zitiert:„ >Wären wir auf diese Situation nicht vorbereitet gewesen, hätten wir nicht umgehend eingreifen können.<…
Eine nicht alltägliche Anzahl von Festgenommenen, die alle verhört werden mussten. >Im Untergeschoss des Waaghofs besitzen wir eine Einrichtung, die einer solchen Anzahl gerecht wird<, verweist Mannhart auf das Untersuchungsgefängnis an der Heuwaage. >Wir stiessen
dabei aber an die Grenze unserer Kapazität.< Darüber,dass sie das Spiel zwischen den beiden FCB nicht mehr würden sehen können, seien die Inhaftierten‚ >nicht sehr erfreut< gewesen, bemerkt Mannhart trocken.…
Vor einem Hochrisikospiel, wie es die Champions League am Dienstag nach Basel brachte, informiere sich die Polizei frühzeitig, ob gewaltbereite Anhänger mit anreisen könnten, verweist Mannhart auf die Vorbereitungen der Basler Ordnungshüter. >Zum Beispiel findet
ein Austausch mit den betreffenden Vereinen statt.< …
Ein Austausch wird nun auch via Medien stattfinden. >Der mediale Transport wird auch München beliefern<, ist Klaus Mannhart überzeugt. Oder Rom, wo Anhänger zu finden sind, die bereits in der Europa-League-Saison 2009 in Basel negativ aufgefallen waren. Mit ihrem Handeln habe die Basler Polizei gegenüber Gewaltbereiten ein Zeichen gesetzt, erklärt Mannhart: >Das hat grosse Signalwirkung und bedeutet: In Basel kann man nicht machen, was man will.< “ („Hooligans müssen mit Anzeigen rechnen“, Basellandschaftliche
Zeitung vom 30.09.2010) ganzer Artikel hier: www.basellandschaftlichezeitung.
ch/baselland/hooligans-muessen-mit-anzeigen-rechnen- 100196373 Vielen Dank für diese Profilierungskampagne auf Kosten der Bayernfans liebe Verantwortliche in Basel! Oder anders gesagt: Ein Unding und Skandal!

1.Spieltag
FC Bayern München vs AS Rom 2:0 Stadio Olympico Zuschauer: 42.000

Eine neue Runde, eine neue Wahnsinnsfahrt??? Lagen wir uns vor ein paar Monaten in Lyon noch alle in den Armen und schmiedeten Pläne für den großen Finaltag in Madrid, beginnt der Europapokal nun wieder von vorne. Statt Finale heißt es jetzt erstmal wieder Gruppenphase. Es gilt, das Fundament für weitere traumhafte Europacupnächte zu schaffen.
Dementsprechend wollte sich auch der Club Nr. 12 nicht lumpen lassen und hatte für das Topspiel gegen die Römer eine arbeitsaufwendige und teure Choreographie vorbereitet. Wie jedem bekannt sein dürfte, wurde ebendiese von den grauen Herren der UEFA allerdings als brandgefährlich und höchst provokativ eingestuft und somit de-facto verboten. Ein Schlag ins
Gesicht für alle Helfer, die schon viele Arbeitsstunden in die Choreo investiert hatten und ein weiterer Grund am 09. Oktober für den Erhalt der Fankultur in Berlin auf die Straße zu gehen. Für den Kampf um Fanrechte hatte die Südkurve heute verschiedene kleine Aktionen vorbereitet. Unsere Gruppe befestigte vor Spielbeginn und für die ersten zehn Minuten des Spiels ein großes Spruchband am Zaun vor dem Mittelblock: NO ALLA TESSERA. Damit
sprachen auch wir uns gegen die neue Fankarte im italienischen Fußball aus, mit deren Einführung es nur noch registrierten Fans möglich ist Dauerkarten und Tickets für Auswärtsspiele zu erwerben. In Italien verwehren sich viele Tifosi, dieser neuen Überwachungsmaßnahme.Eine ausführlichere Erläuterung zur Tessera konntet Ihr ja bereits im SKB zum Bremen-Spiel lesen. Zum Einlaufen präsentierte die Südkurve dann der UEFA anstatt der verbotenen Choreo ein paar kleine Erinnerungsstützen. Angelehnt an die UEFA-Mottos „Respect“ und „We care about Football“ wurden mehrere Spruchbänder mit dem Slogan „Respect Fans“ gezeigt und die Südkurvenfahne mit einem großen „UEFA
– We don‘t care about Fans“ überhängt. Das große Spruchband fiel dann recht schnell dem Ordnungsdienst zum Opfer. Freie Meinungsäußerung finden die Gutmenschen von der UEFA ja aber eigentlich schon super und so... Damit aber zu einem für uns Fans wesentlich freudigeren Thema, nämlich dem Spiel auf dem grünen Rasen. Die Geschichte der heutigen Partie ist relativ schnell erzählt. Die Roma versuchte 79 Minuten lang unseren Führungstreffer
zu verhindern, während unsere Angreifer über eine Halbzeit lang brauchten, um ein Mittel
gegen das römische Abwehrbollwerk zu finden. Dass es dann trotz bereits zuvor vorhandener Chancen ein komplizierter Außenristschuss war, der den erlösenden Führungstreffer brachte, ist ja fast schon ein bisschen bezeichnend für unsere Chancenverwertung der letzten Spiele. Kurz nach Thomas Müllers Treffer machte Miro
Klose alles klar. Zwischen den beiden Toren vereitelte der momentan glänzend aufgelegte Jörg Butt einen möglichen Ausgleichstreffer der Italiener. Mit der Leistung der Mannschaft kann man also durchaus zufrieden sein. Aber wie sah es auf den Rängen aus?
Vom Europapokalfieber der Vorsaison war heute nicht viel zu spüren. Abgesehen von einer Drangperiode der Mannschaft rund um die 59. Minute wirkte unsere Kurve heute recht lethargisch. Auch viele Leute, die mit den Klamotten unserer Gruppe rumlaufen dürfen sich da gerne mal an die eigene Nase fassen. Wenn Ihr singt, dann singt doch auch laut und bewegt nicht nur irgendwie alibimäßig die Lippen. Leidenschaft schaut anders aus!
Der Auftritt des Roma Anhangs war auch nicht weiter erwähnenswert.
In Basel habe wir die nächste Gelegenheit die Südkurve international zu präsentieren. Schauen wir zu,dass uns dies dort besser gelingt als gegen die Roma, dann wird die Mannschaft sicher auch die erhofften drei Punkte mit nach München nehmen.

Fahrten großer Bus
 
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5x Bundesligaspiele
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FC Bayern München vs Eintracht Frankfurt
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